Über das Unrecht, das sie in der DDR erfahren hatte, berichtete Konstanze Helber unseren Schülern der Klassenstufe 10 eindrücklich. Wegen Republikflucht kam sie 1977 in das Frauengefängnis Hoheneck. Vorausgegangen waren zwei abgelehnte Ausreiseanträge. Ihren endgültigen Entschluss die DDR zu verlassen, fasste sie, weil sie sich auf einer Bulgarienreise in einen Westdeutschen verliebt hatte.Doch die Flucht scheiterte. Sie wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Im Frauengefängnis Hoheneck musste sie Entmenschlichung und Zwangsarbeit erleiden. 1979 wurde sie vom Westen freigekauft. Ihre Lebensgeschichte verdrängte sie 25 Jahre lang. Jetzt sagt sie, rede sie, so lange sie könne, um sich gegen das Vergessen von DDR-Unrecht einzusetzen. Nach dem Vortrag beantwortete Frau Helber alle Fragen der Schüler zu ihrer Vergangenheit in der DDR. Auch dank Frau Helbers Engagement wurde das ehemalige Hohenecker Frauengefängnis im Juli 2024 „nach langem Kampf“, wie sie selbst sagt, zu einer Gedenkstätte. Ein Exemplar ihres Buches „Zeitlose Jahre“ schenkte Frau Helber unserer Schule für die Schulbibliothek mit der Widmung: „Freiheit muss man sich nehmen.“